Ackerschachtelhalm – kräftigende Heilpflanze und Hilfe für den Garten. Warnhinweise beachten!📺Video
Aktualisiert: 4. Nov.
Für viele ist es ein gern übersehenes Unkraut, für Gärtner eine natürliche Möglichkeit des Pflanzenschutzes, aber auch in der Naturmedizin wird der Ackerschachtelhalm gern genommen. Hier erfährst du, was so alles in ihm steckt und wozu er zu gebrauchen ist...
Allgemeines zum Ackerschachtelhalm
Der Ackerschachtelhalm wächst, wie der Name schon sagt, auf Äckern, an Feldrändern, im Prinzip überall dort, wo der Boden eher trocken und sandig ist. Er blüht braun an und verfärbt sich mit der Blüte grün, dies ist dann auch der beste Erntezeitpunkt. Verwendet werden nur die Triebspitzen/Blätter. Wichtig ist, dass du nur den Ackerschalm erntest, dazu mehr unten.
Merke: braun, Blüte, dann Sprosse.
Der Ackerschachtelhalm in Medizin und Küche
Der Ackerschachtelhalm enthält u.a. viel Natrium, Kalium und Kieselsäure, die unter anderem auch für starke Knochen, Zähne und Haare verantwortlich ist. Die Wirkstoffe des Ackerschachtelhalmes wirken adstringierend, also zusammenziehend, und können deshalb bei der Wundversorgung (ähnlich wie der Spitzwegerich) gute Dienste leisten. Außerdem strafft der Ackerschachtelhalm die Haut. In der Medizin wird er oft als Tee* angeboten, den man dann ca. zwei bis drei Wochen beispielsweise als Kur bei Blasen- oder Nierenleiden trinken kann. In der Küche wird er aufgrund der hohen Kieselsäure eher seltener verwendet, da der Geschmack sehr holzig schmeckt. Da er aber die Aufnahme von Natrium und Magnesium unterstützt, sollte man ihn ruhig von Mai bis September ernten, trocknen und ab und an als Tee genießen oder auch eine kleine Menge Kraut* in Suppen oder Eintöpfe geben.
Der Ackerschachtelhalm im Garten
Für von Blattläusen befallene oder auch von Mehltau, Schimmel oder ähnlichen Pflanzenkrankheiten geplagte Pflanzen kannst du einen prima Sud aus Ackerschachtelhalm machen. Wie das geht, erkläre ich dir jetzt.
Du brauchst:
1 Rührgefäß (1 Liter)
1 Kochtopf
1 Flasche zur Aufbewahrung (1 Liter, ½ Jahr)
150-200 g Ackerschachtelhalm frisch oder 15-25 g getrocknet
1 große weiße Zwiebel
½-1 ganze Knoblauchknolle (je nach Befall)
1-2 EL Öl
1 Liter Wasser
So geht`s:
Alle Zutaten, bis auf das Wasser und Öl, klein hacken oder im Mixer zerkleinern und ins Wasser geben. Dann ca. 15 Minuten kochen bzw. auf mittlerer Stufe köcheln lassen. Öl rein und umrühren. Abkühlen lassen und ab in die Flasche oder gleich auf die Pflanzen sprühen. Das ganze kannst du je nach Befall wöchentlich oder bis zu 3x wöchentlich wiederholen.
Tipp: Wenn du dir keinen eigenen Sud brauen möchtest oder vielleicht kein Ackerschachtelhalm in deiner näheren Umgebung wächst, kann ich dir diesen hier* empfehlen.
Achtung!!! Verwechslungsgefahr
Der Ackerschachtelhalm ist der einzige Schachtelhalm, der essbar und (in Maßen) ungiftig ist. Ganz besonders solltest du auf den gefährlichen Sumpfschachtelhalm achten, denn der ist giftig. Er sieht seinem gesunden Vetter allerdings auch sehr stark ähnlich. In diesem Video (unten) zeige ich dir drei untrügliche Merkmale auf, damit es nicht zu Verwechslungen kommt.
Warnhinweise
Da der Ackerschachtelhalm stark entwässert, sollte er als Tee nur kurze Zeit als Kur von 2-3 Wochen eingenommen werden. In geringen Mengen schadet er nicht. Auch sollte die verlorene Flüssigkeit dem Körper durch Wasser oder ungesüßte Tees wieder zugeführt werden. Personen mit Nieren- und/oder Herzproblemen sollten keinen Ackerschachtelhalm nutzen. Bitte immer mit Arzt oder Heilpraktiker besprechen!
Eigentlich wollte ich noch ein Video machen, aber momentan versteckt er sich leider in unserer Region, aber Kai Sackmann hat da ein Gutes, wo er den Ackerschachtelhalm sehr gut erklärt ;)